2019

03/19 Erdbebensicher bauen in Stahl steeltec 05:2019

05/17 Brandschutz im Stahlbau steeltec 02:2017

steelwork C1/12 Verbundbau Bemessungstafeln

steelcomment: Der Einfluss von Feuerverzinkung auf den Feuerwiderstand von Stahlbauteilen

Welche Anforderung an den Feuerwiderstand gilt für Galerietragwerke?

Brandschutz Bekleidungen: Wo finde ich Tabellen mit Profilfaktoren?

Gilt für Spritzputze ein ähnliches Vorgehen wie bei Brandschutzbeschichtungen (Bewilligung, Applikateurregister, Abnahme)?
Die anwendbaren Produkte und ihre erforderlichen Schichtdicken sind im Brandschutzregister aufgeführt. Die übrigen Verfahrensvorschriften der Brandschutzbeschichtungen gelten nicht für Spritzputze.

Welche Verkleidungsprodukte dürfen angewendet werden?
Zugelassene Produkte und erforderliche Schichtdicken für die Verkleidung von nicht-brennbaren Bauteilen und Verputze finden Sie im Brandschutzregister:
Suchkriterien > Hauptgruppe Nr. 2, Untergruppen Nr. 232 | 237 | 238
Oft ist es sinnvoll, diese Schichtdicken rechnerisch zu optimieren. Die SZS-Publikation steeltec 02:2017 Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme dient hierzu
als Berechnungsgrundlage.

Wie lassen sich Stahlkonstruktionen „brandsicher“ machen?
Für die Anforderung R30 reichen unbekleidete (evtl. massige) Stahlprofile aus. Bei höheren Anforderungen werden oft Stahl-Beton-Verbundquerschnitte mit ausreichender Bewehrung gewählt. Stahlprofile können auch mit Brandschutzbeschichtungen oder wärmedämmenden Verkleidungen geschützt werden. Anforderungen, Lösungsmöglichkeiten und Mindestabmessungen sind übersichtlich in der SZS-Publikation steeltec 02:2017 Brandschutz im Stahlbau zusammengefasst.

Wie lassen sich Aussenstützen brandsicher machen?

  • Siehe SZS-Publikation steeltec 02:2017
  • Abminderung der Feuerwiderstands-Anforderungen für Aussenanwendung mit Brandschutzbehörde absprechen
  • Allenfalls Nachweis mit Aussenbrandkurve führen
  • Evtl. gebäudeseitige Verkleidung oder Abschirmung vorsehen

Wie lässt sich eine bestehende Rohrstütze (oder gusseiserne Stütze) schützen und nachweisen?
Eine Mörtelfüllung mit seitlichen Dampfaustrittsöffnungen oben und unten bringt R30, wenn gewisse Mindestabmessungen eingehalten sind. Für R60 evtl. eine zusätzliche Stahlfaser-Bewehrung anordnen oder einen Brandschutzbeschichtung R30 „addieren“. Lösung mit Brandschutzbehörde absprechen.

Wie kann man sich als „Anerkannte Stelle für Schichtdickenmessung“ (neutrale Stelle) registrieren lassen?
Erforderlich sind geeignete Messgeräte und geschultes Personal mit Handhabungs-Erfahrung. Eine Anmeldung zur Registrierung erfolgt unter Beilage entsprechender Nachweise an die SZS-Geschäftsstelle. Für die Überprüfung und den Register-Eintrag wird eine Gebühr erhoben. Details können dem Reglement für Experten entnommen werden.

Wer darf die applizierte Brandschutzbeschichtung vor dem Auftragen des Deckanstrichs abnehmen (Schichtdickenmessung, Protokollierung)?
Entweder der Systemhalter oder sein Vertreter (Farblieferant) oder eine neutrale, anerkannte Stelle für Schichtdickenmessung –> (LINK NOCH EINFÜGEN)

Wie können Einträge und Mutationen im Register der zertifizierten Applikateure bewirkt werden?
Für den Registereintrag ist das Zertifikat der VKF einzureichen. Mutationen (Adressänderungen, Arbeitgeberwechsel) sind per E-Mail zu melden. Ein gebührenpflichtiger Internetlink auf die eigene Homepage kann bei der SZS-Geschäftsstelle angefordert werden.

Welche Voraussetzungen muss eine Firma erfüllen, damit sie Brandschutzbeschichtungen applizieren darf?
Die Arbeiten müssen von einem durch die VKF zertifizierten Applikateur ausgeführt oder dauernd überwacht werden. Die Ausbildungskurs-Ausschreibungen und das Register der ausgebildeten Applikateure sind z.B. auf der SZS-Website unter „Brandschutzbeschichtungen“ verlinkt. Die Firma muss über geeignete Gerätschaften für die Applikation und die Qualitätssicherung verfügen. In der Regel sind dies Hochdruck-Kolbenpumpe, Kontaktthermometer, Hygrometer, Schichtdicken-Messkamm, evtl. Trockenschichtdicken-Messgeräte.
Für die Sanktionierung allfälliger Abweichungen von diesen Voraussetzungen ist die Brandschutzbehörde zuständig.

Dürfen Brandschutzbeschichtungen auf Altanstriche oder Asbestfaserbeschichtungen angewendet werden?
Der Systemhalter muss die Systemverträglichkeit mit verbleibenden alten Untergründen und allfälligen Zwischenbeschichtungen überprüfen und garantieren.

Sind Brandschutzbeschichtung und Bekleidung kombinierbar?
Die Beschichtung braucht unbedingt Platz zum Aufschäumen (etwa das 50-fache der Trockenschichtdicke, d.h. 30-80 mm). Teilflächen mit fehlendem Platz zum Aufschäumen können entsprechend bekleidet werden.

Abweichungen vom VKF-Brandschutzregister: Sind geringere Schichtdicken, andere Produkte, R90 möglich?
Die Unterlagen für die Optimierung der Schichtdicken sind für einzelne Beschichtungssysteme auf der SZS-Website unter „Brandschutzbeschichtungen“ verlinkt („Schichtdicken für rechnerische Nachweise“). Nachweisformulare finden Sie hier. Für die allfällige Anwendung EU-konformer Produkte ausserhalb des VKF-Brandschutzregisters (inkl. Brandschutzbeschichtung R90) ist die zuständige Brandschutzbehörde zu kontaktieren. Der zugehörige rechnerische Nachweis auf der Grundlage der SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau sowie Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme C2.5:2015″ muss die statische Ausnutzung einbeziehen und an die Brandschutzbehörde eingereicht werden.

Wie sind Bauteile mit Brandschutzbeschichtungen zu kennzeichnen?
Zuständig ist die Brandschutzbehörde. Die geschützten Bauteile sind in den Brandschutzplänen zu kennzeichnen und allenfalls mit einer zusätzlichen Kennzeichnung mit systemverträglichen Aufklebern.

Was kosten Brandschutzbeschichtungen?
Der Preis für Brandschutzbeschichtungen (CHF/m2) ist direkt abhängig von der Schichtdicke und den Spritzverlusten sowie von der Zugänglichkeit (Gerüste, Scherenbühnen), die erforderliche Schichtdicke ist wiederum abhängig vom verlangten Feuerwiderstand und dem Profilfaktor. Richtpreise sind insofern mit Vorsicht zu geniessen.

  • SZS-Merkblatt M2 „Basisinformationen über dämmschichtbildende Brandschutzsysteme“ 
  • SZS-Publikation steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau

Brandschutzbeschichtungen: Wo finde ich Tabellen mit Profilfaktoren?

Gelten RND (Rundstäbe) und VKT (Vierkantstäbe) als offen oder als geschlossen?
RND und VKT gelten als geschlossen, analog ROR (Rundrohren) und RRW/RRK (Vierkant-Hohlprofile warm- oder kaltgefertigt), auch wenn der ganze Querschnitt voll Stahl ist.

Sind Brandschutzbeschichtungen für dünne Zugstangen aus Rundstahl RND geeignet?
Die Pinsel-Applikation ist zeit- und kostenaufwendig, mit Spritzen entsteht bei dünnen Stangen viel Materialverlust. Die Wirksamkeit ist aufgrund der möglichen grösseren Dehnungen detailliert abzuklären. Mögliche Alternativen:

  • dämmschichtbildende Klebefolien
  • Verkleidung mit Halbschalen
  • anderes Tragsystem ohne Zugstangen
  • Lastfall Brand mit Zugstangen-Ausfall nachweisen

Welche Oberflächengüte ist bei Pinsel-Applikation von Brandschutzbeschichtungen zu erwarten?
Die Pinsel-Applikation beschränkt sich in der Regel auf die Vorbehandlung von Bereichen, die für das Airless-Spritzen problematisch sind. Eine vollständige Pinsel-Applikation ist ungewöhnlich und bezüglich Kosten und Terminen uninteressant oder problematisch, die Oberflächen werden rauher und weniger einheitlich. Einzelfälle sind mit dem Systemhalter abzuklären.

Sind Brandschutzbeschichtungen auch auf gusseisernen Stützen möglich?
Grundsätzlich ja, mit näherungsweise denselben Schichtdicken wie für Stahlstützen (geschlossener Querschnitt).

Wie ist bei der Planung von dämmschichtbildenden Beschichtungen vorzugehen?

  • Die anwendbaren Produkte und ihre erforderlichen Schichtdicken sind im Brandschutzregister aufgeführt.
  • Mittels SZS-Gesuchsformular erwirkt der Bauplaner eine objektspezifische Bewilligung durch die Brandschutzbehörde.
  • Allenfalls weist der Ingenieur rechnerisch eine optimierte Schichtdicke nach (Nachweis an Brandschutzbehörde einreichen).
  • Für die Ausführung muss ein VKF-zertifizierter Applikateur beigezogen werden.

Alle notwendigen Informationen und Unterlagen sind auf der SZS-Website unter „Brandschutz/Planungsunterlagen“ zusammengestellt.

Welche Unterlagen gelten für Brandschutz-Nachweise im Stahlbau?

  • die Normen SIA 260 ff. und die Brandschutzvorschriften VKF sowie fallweise die Eurocodes
  • die SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“ beschreibt die Nachweisverfahren für ungeschütze und bekleidete Stahlbauteile detailliert und dient als Berechnungsgrundlage
  • für Verbundkonstruktionen die SZS-Publikation „Verbundbau Bemessungstafel C1/12“
  • für dämmschichtbildende Beschichtungen die SZS-Publikation „Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme C2.5:2015“

Welche Besonderheiten gelten für den Brandschutz-Nachweis von aufgeklebten Stahlblechen?
Wenn sich der Klebstoff auf ca. 70°C erwärmt, wird er weich, so dass seine Tragwirkung verloren geht. Die Tragsicherheit im Brandfall muss meist ohne Klebeverbund nachgewiesen werden, denn Verkleidungen, welche die kritische Klebertemperatur unter 70°C halten, würden viel zu dick.

Wie werden Deckenträger mit feuerwiderstandsfähiger Unterdecke nachgewiesen?
Bei Systemunterdecken wird der Feuerwiderstand gemäss Brandschutzregister nachgewiesen. Bei anderen Unterdecken erfolgt der Nachweis gemäss SZS-Publikation „steeltec 02:2015“ (Materialeigenschaften gemäss Abb. 50, Profilfaktor näherungsweise für dreiseitige kastenförmige Verkleidung).

Wie werden einbetonierte Träger mit sichtbarem Unterflansch nachgewiesen?
Der Nachweis als ungeschützt bleibender Slim-Floor-Träger ist am wirtschaftlichsten, allenfalls ist eine Zusatzbewehrung über dem Unterflansch nötig. Näherungsweise ist auch ein Nachweis als Kammerbetonträger gemäss Norm SIA 264/1 „Stahl-Beton-Verbundbau – Ergänzende Festlegungen“ möglich. Falls der Unterflansch geschützt wird (Brandschutzbeschichtung oder -bekleidung), erfolgt der Nachweis konventionell, mit dem Profilfaktor entsprechend der tatsächlichen Geometrie. Am einfachsten erfolgt den Nachweis mit Hilfe der SZS-Publikation „Verbundbau Bemessungstafel C1/12“. Details siehe: SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“

Welche Besonderheiten sind beim Brandschutz-Nachweis von Stützen zu beachten?
Im Brandfall können Stützen, je nach konstruktiven Gegebenheiten, in den kalten Bereichen der Nachbargeschosse eingespannt sein (Durchlaufstützen, biegesteif angeschlossene Stahlpilze, bei Endplatten eher fraglich). Durch die kleinere Knicklänge reduziert sich die Ausnutzung im Brandfall.
Vollstahlstützen können je nach Ausnutzung ungeschützt bleiben: für R30 ab ca. RND/VKT 110, für R60 ab ca. RND/VKT 380 – da kann sich auch eine Überdimensionierung lohnen. Stützen im Freien können, nach Absprache mit der Brandschutzbehörde, für geringere Feuerwiderstandsdauer bemessen, durch die Fassade abgeschirmt, gebäudeseitig verkleidet oder mit speziellen Aussenbrandkurven (siehe SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“ S. 34/35) betrachtet werden.

Wo finde ich Software für Brandschutz-Nachweise?

  • siehe CD zur vergriffenen SZS-Publikation „Kursdokumentation Brandschutz im Stahlbau, C10“ (C10.1)
  • Arcelormittal

Die Preisträger:innen

1. Preis
Otávio Marques Andrézinho – „Eine Markthalle für Schlieren“

ZHAW Winterthur – Andreas Graf, Martin Sarinen
Bachelorarbeit

Otávio Marques Andrézinho beschäftigt sich in seiner Arbeit mit einer neuen Markthalle im Zentrum der Stadt Schlieren, mit welcher ein attraktiver Einkaufs- und Begegnungsort geschaffen werden soll. Vier grosse, gefaltete und leichte Schirme mit grosszügigen Auskragungen, welche je für sich als unabhängige Einheit wirken, bilden das Dach der Markthalle. Zusammen mit dem massiven achteckigen Kranz im Erdgeschoss, in welchem sich die Marktstände befinden, entsteht eine räumliche starke Einheit.

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2. Preis
Roger Baumer – „Down by the Riverside – Lodge der Sinne“

BFH AHB, Berner Fachhochschule – Charles Job, Victoria Catunda Gross, Florian Berner
Semesterarbeit

Roger Baumer setzt sich in seiner Semesterarbeit architektonisch mit einem zeitgemässen Sport- und Freizeitthema auseinander, dem Klettern am Fels und in den Bäumen. Zeitgemäss in dem Sinn, dass die Lodge – als Basis zur Ausübung einer sportlichen Betätigung mit geringem ökologischen Fussabdruck – als Instrument zur Wahrnehmung von Naturphänomenen ausgelegt wird, was ebenfalls zur Sensibilisierung der Sporttreibenden für ökologische Zusammenhänge beiträgt.

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3. Preis
Andrea Arzoni – „Passerella ciclopedonale, Mendrisio“

SUPSI – Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana – Prof. Stefano Bernasconi
Bachelorarbeit

Mit kühnem Brückenschwung verbindet Andrea Arzoni zwei Orte im Mendrisiotto, die von der Autobahnschneise A2 voneinander getrennt sind. Die Agglomeration des Bezirks Rancate und das Zentrum von Mendrisio erhalten damit eine Fussgänger- und Radwegbrücke. Entworfen hat Arzoni eine schlanke Stahlkonstruktion, die sich selbstverständlich in den verkehrsreichen Kontext bettet und sowohl optisch als auch verkehrstechnisch einen Mehrwert schafft.

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Anerkennung

Patrick Hasler – „Fussgängerbrücke Grüningen“

BFH Berner Fachhochschule – Prof. Dr. Ivan Markovic, Rainer Schaufelberger
Bachelorarbeit

Die BIM-basierte Bachelorarbeit für ein Vorprojekt zur Fussgängerbrücke in Grüningen besticht durch den intensiv geführten Prozess mit Disziplinen ausserhalb des klassischen Tragwerksentwurf eines Bauingenieurs.

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Jury 2019

Peter Berger

Dipl. Arch. ETH/HTL, BSA, SIA

Jurypräsident

Peter Berger ist Professor für Entwurfstheorie und Bautechnik an der Berner Fachhochschule in Burgdorf. Er ist Teilhaber und Partner des Architektur-büros Theo Hotz AG in Zürich.

Daniel Meyer

Dipl. Ing. ETH/SIA/SWB

Daniel Meyer ist Professor für Stahlbau an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur. Er ist Verwaltungsratpräsident und Geschäfts-leitungsmitglied des Ingenieurbüros Dr. Lüchinger + Meyer AG in Zürich.

Alain Nussbaumer

Prof. Dr. dipl. Ing. EPF/SIA

Alain Nussbaumer ist Direktor des Institutes ICOM der EPFL und Professor für Stahlbau an der ETH Lausanne.

Clementine Hegner-van Rooden

Dipl. Bauing. ETH / Fachjournalistin BR

Clementine Hegner-van Rooden ist selbstständige freie Fachjournalistin, Korrespondentin bei TEC21 und Chefredaktorin der Website für die Gesellschaft für Ingenieurbaukunst.

Dieter Schwarz

Dipl. Arch. ETH/SIA/SWB

Dieter Schwarz ist Inhaber des Architektur-büros raumlabor.ch in Zürich und Verwaltungsrat der UNAS Technology AG

2017

03/19 Erdbebensicher bauen in Stahl steeltec 05:2019

05/17 Brandschutz im Stahlbau steeltec 02:2017

steelwork C1/12 Verbundbau Bemessungstafeln

steelcomment: Der Einfluss von Feuerverzinkung auf den Feuerwiderstand von Stahlbauteilen

Welche Anforderung an den Feuerwiderstand gilt für Galerietragwerke?

Brandschutz Bekleidungen: Wo finde ich Tabellen mit Profilfaktoren?

Gilt für Spritzputze ein ähnliches Vorgehen wie bei Brandschutzbeschichtungen (Bewilligung, Applikateurregister, Abnahme)?
Die anwendbaren Produkte und ihre erforderlichen Schichtdicken sind im Brandschutzregister aufgeführt. Die übrigen Verfahrensvorschriften der Brandschutzbeschichtungen gelten nicht für Spritzputze.

Welche Verkleidungsprodukte dürfen angewendet werden?
Zugelassene Produkte und erforderliche Schichtdicken für die Verkleidung von nicht-brennbaren Bauteilen und Verputze finden Sie im Brandschutzregister:
Suchkriterien > Hauptgruppe Nr. 2, Untergruppen Nr. 232 | 237 | 238
Oft ist es sinnvoll, diese Schichtdicken rechnerisch zu optimieren. Die SZS-Publikation steeltec 02:2017 Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme dient hierzu
als Berechnungsgrundlage.

Wie lassen sich Stahlkonstruktionen „brandsicher“ machen?
Für die Anforderung R30 reichen unbekleidete (evtl. massige) Stahlprofile aus. Bei höheren Anforderungen werden oft Stahl-Beton-Verbundquerschnitte mit ausreichender Bewehrung gewählt. Stahlprofile können auch mit Brandschutzbeschichtungen oder wärmedämmenden Verkleidungen geschützt werden. Anforderungen, Lösungsmöglichkeiten und Mindestabmessungen sind übersichtlich in der SZS-Publikation steeltec 02:2017 Brandschutz im Stahlbau zusammengefasst.

Wie lassen sich Aussenstützen brandsicher machen?

  • Siehe SZS-Publikation steeltec 02:2017
  • Abminderung der Feuerwiderstands-Anforderungen für Aussenanwendung mit Brandschutzbehörde absprechen
  • Allenfalls Nachweis mit Aussenbrandkurve führen
  • Evtl. gebäudeseitige Verkleidung oder Abschirmung vorsehen

Wie lässt sich eine bestehende Rohrstütze (oder gusseiserne Stütze) schützen und nachweisen?
Eine Mörtelfüllung mit seitlichen Dampfaustrittsöffnungen oben und unten bringt R30, wenn gewisse Mindestabmessungen eingehalten sind. Für R60 evtl. eine zusätzliche Stahlfaser-Bewehrung anordnen oder einen Brandschutzbeschichtung R30 „addieren“. Lösung mit Brandschutzbehörde absprechen.

Wie kann man sich als „Anerkannte Stelle für Schichtdickenmessung“ (neutrale Stelle) registrieren lassen?
Erforderlich sind geeignete Messgeräte und geschultes Personal mit Handhabungs-Erfahrung. Eine Anmeldung zur Registrierung erfolgt unter Beilage entsprechender Nachweise an die SZS-Geschäftsstelle. Für die Überprüfung und den Register-Eintrag wird eine Gebühr erhoben. Details können dem Reglement für Experten entnommen werden.

Wer darf die applizierte Brandschutzbeschichtung vor dem Auftragen des Deckanstrichs abnehmen (Schichtdickenmessung, Protokollierung)?
Entweder der Systemhalter oder sein Vertreter (Farblieferant) oder eine neutrale, anerkannte Stelle für Schichtdickenmessung –> (LINK NOCH EINFÜGEN)

Wie können Einträge und Mutationen im Register der zertifizierten Applikateure bewirkt werden?
Für den Registereintrag ist das Zertifikat der VKF einzureichen. Mutationen (Adressänderungen, Arbeitgeberwechsel) sind per E-Mail zu melden. Ein gebührenpflichtiger Internetlink auf die eigene Homepage kann bei der SZS-Geschäftsstelle angefordert werden.

Welche Voraussetzungen muss eine Firma erfüllen, damit sie Brandschutzbeschichtungen applizieren darf?
Die Arbeiten müssen von einem durch die VKF zertifizierten Applikateur ausgeführt oder dauernd überwacht werden. Die Ausbildungskurs-Ausschreibungen und das Register der ausgebildeten Applikateure sind z.B. auf der SZS-Website unter „Brandschutzbeschichtungen“ verlinkt. Die Firma muss über geeignete Gerätschaften für die Applikation und die Qualitätssicherung verfügen. In der Regel sind dies Hochdruck-Kolbenpumpe, Kontaktthermometer, Hygrometer, Schichtdicken-Messkamm, evtl. Trockenschichtdicken-Messgeräte.
Für die Sanktionierung allfälliger Abweichungen von diesen Voraussetzungen ist die Brandschutzbehörde zuständig.

Dürfen Brandschutzbeschichtungen auf Altanstriche oder Asbestfaserbeschichtungen angewendet werden?
Der Systemhalter muss die Systemverträglichkeit mit verbleibenden alten Untergründen und allfälligen Zwischenbeschichtungen überprüfen und garantieren.

Sind Brandschutzbeschichtung und Bekleidung kombinierbar?
Die Beschichtung braucht unbedingt Platz zum Aufschäumen (etwa das 50-fache der Trockenschichtdicke, d.h. 30-80 mm). Teilflächen mit fehlendem Platz zum Aufschäumen können entsprechend bekleidet werden.

Abweichungen vom VKF-Brandschutzregister: Sind geringere Schichtdicken, andere Produkte, R90 möglich?
Die Unterlagen für die Optimierung der Schichtdicken sind für einzelne Beschichtungssysteme auf der SZS-Website unter „Brandschutzbeschichtungen“ verlinkt („Schichtdicken für rechnerische Nachweise“). Nachweisformulare finden Sie hier. Für die allfällige Anwendung EU-konformer Produkte ausserhalb des VKF-Brandschutzregisters (inkl. Brandschutzbeschichtung R90) ist die zuständige Brandschutzbehörde zu kontaktieren. Der zugehörige rechnerische Nachweis auf der Grundlage der SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau sowie Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme C2.5:2015″ muss die statische Ausnutzung einbeziehen und an die Brandschutzbehörde eingereicht werden.

Wie sind Bauteile mit Brandschutzbeschichtungen zu kennzeichnen?
Zuständig ist die Brandschutzbehörde. Die geschützten Bauteile sind in den Brandschutzplänen zu kennzeichnen und allenfalls mit einer zusätzlichen Kennzeichnung mit systemverträglichen Aufklebern.

Was kosten Brandschutzbeschichtungen?
Der Preis für Brandschutzbeschichtungen (CHF/m2) ist direkt abhängig von der Schichtdicke und den Spritzverlusten sowie von der Zugänglichkeit (Gerüste, Scherenbühnen), die erforderliche Schichtdicke ist wiederum abhängig vom verlangten Feuerwiderstand und dem Profilfaktor. Richtpreise sind insofern mit Vorsicht zu geniessen.

  • SZS-Merkblatt M2 „Basisinformationen über dämmschichtbildende Brandschutzsysteme“ 
  • SZS-Publikation steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau

Brandschutzbeschichtungen: Wo finde ich Tabellen mit Profilfaktoren?

Gelten RND (Rundstäbe) und VKT (Vierkantstäbe) als offen oder als geschlossen?
RND und VKT gelten als geschlossen, analog ROR (Rundrohren) und RRW/RRK (Vierkant-Hohlprofile warm- oder kaltgefertigt), auch wenn der ganze Querschnitt voll Stahl ist.

Sind Brandschutzbeschichtungen für dünne Zugstangen aus Rundstahl RND geeignet?
Die Pinsel-Applikation ist zeit- und kostenaufwendig, mit Spritzen entsteht bei dünnen Stangen viel Materialverlust. Die Wirksamkeit ist aufgrund der möglichen grösseren Dehnungen detailliert abzuklären. Mögliche Alternativen:

  • dämmschichtbildende Klebefolien
  • Verkleidung mit Halbschalen
  • anderes Tragsystem ohne Zugstangen
  • Lastfall Brand mit Zugstangen-Ausfall nachweisen

Welche Oberflächengüte ist bei Pinsel-Applikation von Brandschutzbeschichtungen zu erwarten?
Die Pinsel-Applikation beschränkt sich in der Regel auf die Vorbehandlung von Bereichen, die für das Airless-Spritzen problematisch sind. Eine vollständige Pinsel-Applikation ist ungewöhnlich und bezüglich Kosten und Terminen uninteressant oder problematisch, die Oberflächen werden rauher und weniger einheitlich. Einzelfälle sind mit dem Systemhalter abzuklären.

Sind Brandschutzbeschichtungen auch auf gusseisernen Stützen möglich?
Grundsätzlich ja, mit näherungsweise denselben Schichtdicken wie für Stahlstützen (geschlossener Querschnitt).

Wie ist bei der Planung von dämmschichtbildenden Beschichtungen vorzugehen?

  • Die anwendbaren Produkte und ihre erforderlichen Schichtdicken sind im Brandschutzregister aufgeführt.
  • Mittels SZS-Gesuchsformular erwirkt der Bauplaner eine objektspezifische Bewilligung durch die Brandschutzbehörde.
  • Allenfalls weist der Ingenieur rechnerisch eine optimierte Schichtdicke nach (Nachweis an Brandschutzbehörde einreichen).
  • Für die Ausführung muss ein VKF-zertifizierter Applikateur beigezogen werden.

Alle notwendigen Informationen und Unterlagen sind auf der SZS-Website unter „Brandschutz/Planungsunterlagen“ zusammengestellt.

Welche Unterlagen gelten für Brandschutz-Nachweise im Stahlbau?

  • die Normen SIA 260 ff. und die Brandschutzvorschriften VKF sowie fallweise die Eurocodes
  • die SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“ beschreibt die Nachweisverfahren für ungeschütze und bekleidete Stahlbauteile detailliert und dient als Berechnungsgrundlage
  • für Verbundkonstruktionen die SZS-Publikation „Verbundbau Bemessungstafel C1/12“
  • für dämmschichtbildende Beschichtungen die SZS-Publikation „Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme C2.5:2015“

Welche Besonderheiten gelten für den Brandschutz-Nachweis von aufgeklebten Stahlblechen?
Wenn sich der Klebstoff auf ca. 70°C erwärmt, wird er weich, so dass seine Tragwirkung verloren geht. Die Tragsicherheit im Brandfall muss meist ohne Klebeverbund nachgewiesen werden, denn Verkleidungen, welche die kritische Klebertemperatur unter 70°C halten, würden viel zu dick.

Wie werden Deckenträger mit feuerwiderstandsfähiger Unterdecke nachgewiesen?
Bei Systemunterdecken wird der Feuerwiderstand gemäss Brandschutzregister nachgewiesen. Bei anderen Unterdecken erfolgt der Nachweis gemäss SZS-Publikation „steeltec 02:2015“ (Materialeigenschaften gemäss Abb. 50, Profilfaktor näherungsweise für dreiseitige kastenförmige Verkleidung).

Wie werden einbetonierte Träger mit sichtbarem Unterflansch nachgewiesen?
Der Nachweis als ungeschützt bleibender Slim-Floor-Träger ist am wirtschaftlichsten, allenfalls ist eine Zusatzbewehrung über dem Unterflansch nötig. Näherungsweise ist auch ein Nachweis als Kammerbetonträger gemäss Norm SIA 264/1 „Stahl-Beton-Verbundbau – Ergänzende Festlegungen“ möglich. Falls der Unterflansch geschützt wird (Brandschutzbeschichtung oder -bekleidung), erfolgt der Nachweis konventionell, mit dem Profilfaktor entsprechend der tatsächlichen Geometrie. Am einfachsten erfolgt den Nachweis mit Hilfe der SZS-Publikation „Verbundbau Bemessungstafel C1/12“. Details siehe: SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“

Welche Besonderheiten sind beim Brandschutz-Nachweis von Stützen zu beachten?
Im Brandfall können Stützen, je nach konstruktiven Gegebenheiten, in den kalten Bereichen der Nachbargeschosse eingespannt sein (Durchlaufstützen, biegesteif angeschlossene Stahlpilze, bei Endplatten eher fraglich). Durch die kleinere Knicklänge reduziert sich die Ausnutzung im Brandfall.
Vollstahlstützen können je nach Ausnutzung ungeschützt bleiben: für R30 ab ca. RND/VKT 110, für R60 ab ca. RND/VKT 380 – da kann sich auch eine Überdimensionierung lohnen. Stützen im Freien können, nach Absprache mit der Brandschutzbehörde, für geringere Feuerwiderstandsdauer bemessen, durch die Fassade abgeschirmt, gebäudeseitig verkleidet oder mit speziellen Aussenbrandkurven (siehe SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“ S. 34/35) betrachtet werden.

Wo finde ich Software für Brandschutz-Nachweise?

  • siehe CD zur vergriffenen SZS-Publikation „Kursdokumentation Brandschutz im Stahlbau, C10“ (C10.1)
  • Arcelormittal

Die Preisträger:innen

1. Preis
Stefan Hausherr – „Casa Cais do Sodré“, Lissabon

ZHAW Winterthur – Roger Moos, Thomas Keller
Diplomarbeit

Städtebaulich schlägt Stefan Hausherr einen Solitär vor, der sich der Praca Duque da Terceira mit einer markanten Auskragung über dem Erdgeschoss zuwendet und damit den Hauptzugang zum Gebäude akzentuiert. Auf der Gegenseite, in Richtung Tejo, öffnet sich das Obergeschoss mit dem Freibad zum maritimen Raum und zur Atmosphäre. Die so definierten Verklammerungen von Baukörper und Raum bilden die städtebaulichen Hauptbezüge des Gebäudes. Lateral angeordnete Raumschichten decken im Erdgeschoss Bedürfnisse des täglichen städtischen Lebens ab.

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2. Preis
Fritz Toni Bauer – „ParcLab“, Langenthal

BFH Berner Fachhochschule – Martin Dietrich, Peter Berger
Bachelorarbeit

Nördlich des Bahnhofs Langenthal gelegen setzt sich Fritz Toni Bauers Bachelorarbeit „ParcLab“ mit dem Thema eines multifunktionalen Eishockeystadions auseinander. Neben der Offerte eines gut zugänglichen Stadions vermag es in den Untergeschossen wie auch im schwebenden Dachkranz sich ergänzende Nutzungen aufzunehmen. Diese Bachelorarbeit beeindruckt die Jury in mehreren Aspekten.

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3. Preis
Pierre Thomas Jaques Lorne – „The use of high strength steel in bridge decks“

EPFL Lausanne, Técnico Lisboa – Prof. Alain Nussbaumer, José Joaquim Costa Branco de Oliveira Pedro
Masterarbeit

Les ponts mixtes acier-béton, qui combinent les avantages des deux matériaux, sont beaucoup utilisés car ils ont des avantages économiques, constructifs et structuraux. En parallèle, la commer-cialisation d’aciers à haute limite élastique (HSS) pour le génie civil permet d’envisager des solutions innovantes et c’est ce qui a été entrepris dans ce travail de master de qualité.

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Anerkennung

Laura Lyon – „Evaluation et proposition d’optimisation ex-post de constructions post-catastrophes en acier formé à froid au Vietnam“

Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne – Prof. Alain Nussbaumer
Masterarbeit

Laura Lyon beschäftigt sich im Rahmen ihrer Masterarbeit mit der Zustandserfassung und Sanierung von Gebäuden aus Stahl. Diese wurden vom Roten Kreuz vor rund 15 Jahren als einfache Wohngebäude nach Stürmen und Überschwemmungen für die Bevölkerung in Vietnam erstellt. Infolge Korrosion, der Nutzung und diversen Anpassungen an der Struktur durch die Bewohner sind diese Gebäude teilweise in einem bedenklichen Zustand.

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Jury 2017

Peter Berger

Dipl. Arch. ETH/HTL, BSA, SIA

Jurypräsident

Peter Berger ist Professor für Entwurfstheorie und Bautechnik an der Berner Fachhochschule in Burgdorf. Er ist Teilhaber und Partner des Architektur-büros Theo Hotz AG in Zürich.

Daniel Meyer

Dipl. Ing. ETH/SIA/SWB

Daniel Meyer ist Professor für Stahlbau an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur. Er ist Verwaltungsratpräsident und Geschäfts-leitungsmitglied des Ingenieurbüros Dr. Lüchinger + Meyer AG in Zürich.

Alain Nussbaumer

Prof. Dr. dipl. Ing. EPF/SIA

Alain Nussbaumer ist Direktor des Institutes ICOM der EPFL und Professor für Stahlbau an der ETH Lausanne.

Daniel Holenweg

Dipl. Ing. HTL/SIA

Daniel Holenweg ist Dozent für Stahlbaukonstruktion an der Hochschule für Technik in Rapperswil und Geschäfts-leitungsmitglied der JOSEF MEYER Stahl & Metall AG in Luzern.

Dieter Schwarz

Dipl. Arch. ETH/SIA/SWB

Dieter Schwarz ist Inhaber des Architektur-büros raumlabor.ch in Zürich und Verwaltungsrat der UNAS Technology AG

Mateja Vehovar

Dipl. Arch. ETH/SIA, MSc in Archicture an Building Design

Mateja Vehovar führt zusammen mit Stefan Jauslin das Architekturbüro Vehovar & Jauslin Architektur in Zürich.

2015

03/19 Erdbebensicher bauen in Stahl steeltec 05:2019

05/17 Brandschutz im Stahlbau steeltec 02:2017

steelwork C1/12 Verbundbau Bemessungstafeln

steelcomment: Der Einfluss von Feuerverzinkung auf den Feuerwiderstand von Stahlbauteilen

Welche Anforderung an den Feuerwiderstand gilt für Galerietragwerke?

Brandschutz Bekleidungen: Wo finde ich Tabellen mit Profilfaktoren?

Gilt für Spritzputze ein ähnliches Vorgehen wie bei Brandschutzbeschichtungen (Bewilligung, Applikateurregister, Abnahme)?
Die anwendbaren Produkte und ihre erforderlichen Schichtdicken sind im Brandschutzregister aufgeführt. Die übrigen Verfahrensvorschriften der Brandschutzbeschichtungen gelten nicht für Spritzputze.

Welche Verkleidungsprodukte dürfen angewendet werden?
Zugelassene Produkte und erforderliche Schichtdicken für die Verkleidung von nicht-brennbaren Bauteilen und Verputze finden Sie im Brandschutzregister:
Suchkriterien > Hauptgruppe Nr. 2, Untergruppen Nr. 232 | 237 | 238
Oft ist es sinnvoll, diese Schichtdicken rechnerisch zu optimieren. Die SZS-Publikation steeltec 02:2017 Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme dient hierzu
als Berechnungsgrundlage.

Wie lassen sich Stahlkonstruktionen „brandsicher“ machen?
Für die Anforderung R30 reichen unbekleidete (evtl. massige) Stahlprofile aus. Bei höheren Anforderungen werden oft Stahl-Beton-Verbundquerschnitte mit ausreichender Bewehrung gewählt. Stahlprofile können auch mit Brandschutzbeschichtungen oder wärmedämmenden Verkleidungen geschützt werden. Anforderungen, Lösungsmöglichkeiten und Mindestabmessungen sind übersichtlich in der SZS-Publikation steeltec 02:2017 Brandschutz im Stahlbau zusammengefasst.

Wie lassen sich Aussenstützen brandsicher machen?

  • Siehe SZS-Publikation steeltec 02:2017
  • Abminderung der Feuerwiderstands-Anforderungen für Aussenanwendung mit Brandschutzbehörde absprechen
  • Allenfalls Nachweis mit Aussenbrandkurve führen
  • Evtl. gebäudeseitige Verkleidung oder Abschirmung vorsehen

Wie lässt sich eine bestehende Rohrstütze (oder gusseiserne Stütze) schützen und nachweisen?
Eine Mörtelfüllung mit seitlichen Dampfaustrittsöffnungen oben und unten bringt R30, wenn gewisse Mindestabmessungen eingehalten sind. Für R60 evtl. eine zusätzliche Stahlfaser-Bewehrung anordnen oder einen Brandschutzbeschichtung R30 „addieren“. Lösung mit Brandschutzbehörde absprechen.

Wie kann man sich als „Anerkannte Stelle für Schichtdickenmessung“ (neutrale Stelle) registrieren lassen?
Erforderlich sind geeignete Messgeräte und geschultes Personal mit Handhabungs-Erfahrung. Eine Anmeldung zur Registrierung erfolgt unter Beilage entsprechender Nachweise an die SZS-Geschäftsstelle. Für die Überprüfung und den Register-Eintrag wird eine Gebühr erhoben. Details können dem Reglement für Experten entnommen werden.

Wer darf die applizierte Brandschutzbeschichtung vor dem Auftragen des Deckanstrichs abnehmen (Schichtdickenmessung, Protokollierung)?
Entweder der Systemhalter oder sein Vertreter (Farblieferant) oder eine neutrale, anerkannte Stelle für Schichtdickenmessung –> (LINK NOCH EINFÜGEN)

Wie können Einträge und Mutationen im Register der zertifizierten Applikateure bewirkt werden?
Für den Registereintrag ist das Zertifikat der VKF einzureichen. Mutationen (Adressänderungen, Arbeitgeberwechsel) sind per E-Mail zu melden. Ein gebührenpflichtiger Internetlink auf die eigene Homepage kann bei der SZS-Geschäftsstelle angefordert werden.

Welche Voraussetzungen muss eine Firma erfüllen, damit sie Brandschutzbeschichtungen applizieren darf?
Die Arbeiten müssen von einem durch die VKF zertifizierten Applikateur ausgeführt oder dauernd überwacht werden. Die Ausbildungskurs-Ausschreibungen und das Register der ausgebildeten Applikateure sind z.B. auf der SZS-Website unter „Brandschutzbeschichtungen“ verlinkt. Die Firma muss über geeignete Gerätschaften für die Applikation und die Qualitätssicherung verfügen. In der Regel sind dies Hochdruck-Kolbenpumpe, Kontaktthermometer, Hygrometer, Schichtdicken-Messkamm, evtl. Trockenschichtdicken-Messgeräte.
Für die Sanktionierung allfälliger Abweichungen von diesen Voraussetzungen ist die Brandschutzbehörde zuständig.

Dürfen Brandschutzbeschichtungen auf Altanstriche oder Asbestfaserbeschichtungen angewendet werden?
Der Systemhalter muss die Systemverträglichkeit mit verbleibenden alten Untergründen und allfälligen Zwischenbeschichtungen überprüfen und garantieren.

Sind Brandschutzbeschichtung und Bekleidung kombinierbar?
Die Beschichtung braucht unbedingt Platz zum Aufschäumen (etwa das 50-fache der Trockenschichtdicke, d.h. 30-80 mm). Teilflächen mit fehlendem Platz zum Aufschäumen können entsprechend bekleidet werden.

Abweichungen vom VKF-Brandschutzregister: Sind geringere Schichtdicken, andere Produkte, R90 möglich?
Die Unterlagen für die Optimierung der Schichtdicken sind für einzelne Beschichtungssysteme auf der SZS-Website unter „Brandschutzbeschichtungen“ verlinkt („Schichtdicken für rechnerische Nachweise“). Nachweisformulare finden Sie hier. Für die allfällige Anwendung EU-konformer Produkte ausserhalb des VKF-Brandschutzregisters (inkl. Brandschutzbeschichtung R90) ist die zuständige Brandschutzbehörde zu kontaktieren. Der zugehörige rechnerische Nachweis auf der Grundlage der SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau sowie Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme C2.5:2015″ muss die statische Ausnutzung einbeziehen und an die Brandschutzbehörde eingereicht werden.

Wie sind Bauteile mit Brandschutzbeschichtungen zu kennzeichnen?
Zuständig ist die Brandschutzbehörde. Die geschützten Bauteile sind in den Brandschutzplänen zu kennzeichnen und allenfalls mit einer zusätzlichen Kennzeichnung mit systemverträglichen Aufklebern.

Was kosten Brandschutzbeschichtungen?
Der Preis für Brandschutzbeschichtungen (CHF/m2) ist direkt abhängig von der Schichtdicke und den Spritzverlusten sowie von der Zugänglichkeit (Gerüste, Scherenbühnen), die erforderliche Schichtdicke ist wiederum abhängig vom verlangten Feuerwiderstand und dem Profilfaktor. Richtpreise sind insofern mit Vorsicht zu geniessen.

  • SZS-Merkblatt M2 „Basisinformationen über dämmschichtbildende Brandschutzsysteme“ 
  • SZS-Publikation steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau

Brandschutzbeschichtungen: Wo finde ich Tabellen mit Profilfaktoren?

Gelten RND (Rundstäbe) und VKT (Vierkantstäbe) als offen oder als geschlossen?
RND und VKT gelten als geschlossen, analog ROR (Rundrohren) und RRW/RRK (Vierkant-Hohlprofile warm- oder kaltgefertigt), auch wenn der ganze Querschnitt voll Stahl ist.

Sind Brandschutzbeschichtungen für dünne Zugstangen aus Rundstahl RND geeignet?
Die Pinsel-Applikation ist zeit- und kostenaufwendig, mit Spritzen entsteht bei dünnen Stangen viel Materialverlust. Die Wirksamkeit ist aufgrund der möglichen grösseren Dehnungen detailliert abzuklären. Mögliche Alternativen:

  • dämmschichtbildende Klebefolien
  • Verkleidung mit Halbschalen
  • anderes Tragsystem ohne Zugstangen
  • Lastfall Brand mit Zugstangen-Ausfall nachweisen

Welche Oberflächengüte ist bei Pinsel-Applikation von Brandschutzbeschichtungen zu erwarten?
Die Pinsel-Applikation beschränkt sich in der Regel auf die Vorbehandlung von Bereichen, die für das Airless-Spritzen problematisch sind. Eine vollständige Pinsel-Applikation ist ungewöhnlich und bezüglich Kosten und Terminen uninteressant oder problematisch, die Oberflächen werden rauher und weniger einheitlich. Einzelfälle sind mit dem Systemhalter abzuklären.

Sind Brandschutzbeschichtungen auch auf gusseisernen Stützen möglich?
Grundsätzlich ja, mit näherungsweise denselben Schichtdicken wie für Stahlstützen (geschlossener Querschnitt).

Wie ist bei der Planung von dämmschichtbildenden Beschichtungen vorzugehen?

  • Die anwendbaren Produkte und ihre erforderlichen Schichtdicken sind im Brandschutzregister aufgeführt.
  • Mittels SZS-Gesuchsformular erwirkt der Bauplaner eine objektspezifische Bewilligung durch die Brandschutzbehörde.
  • Allenfalls weist der Ingenieur rechnerisch eine optimierte Schichtdicke nach (Nachweis an Brandschutzbehörde einreichen).
  • Für die Ausführung muss ein VKF-zertifizierter Applikateur beigezogen werden.

Alle notwendigen Informationen und Unterlagen sind auf der SZS-Website unter „Brandschutz/Planungsunterlagen“ zusammengestellt.

Welche Unterlagen gelten für Brandschutz-Nachweise im Stahlbau?

  • die Normen SIA 260 ff. und die Brandschutzvorschriften VKF sowie fallweise die Eurocodes
  • die SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“ beschreibt die Nachweisverfahren für ungeschütze und bekleidete Stahlbauteile detailliert und dient als Berechnungsgrundlage
  • für Verbundkonstruktionen die SZS-Publikation „Verbundbau Bemessungstafel C1/12“
  • für dämmschichtbildende Beschichtungen die SZS-Publikation „Dämmschichtbildende Brandschutzsysteme C2.5:2015“

Welche Besonderheiten gelten für den Brandschutz-Nachweis von aufgeklebten Stahlblechen?
Wenn sich der Klebstoff auf ca. 70°C erwärmt, wird er weich, so dass seine Tragwirkung verloren geht. Die Tragsicherheit im Brandfall muss meist ohne Klebeverbund nachgewiesen werden, denn Verkleidungen, welche die kritische Klebertemperatur unter 70°C halten, würden viel zu dick.

Wie werden Deckenträger mit feuerwiderstandsfähiger Unterdecke nachgewiesen?
Bei Systemunterdecken wird der Feuerwiderstand gemäss Brandschutzregister nachgewiesen. Bei anderen Unterdecken erfolgt der Nachweis gemäss SZS-Publikation „steeltec 02:2015“ (Materialeigenschaften gemäss Abb. 50, Profilfaktor näherungsweise für dreiseitige kastenförmige Verkleidung).

Wie werden einbetonierte Träger mit sichtbarem Unterflansch nachgewiesen?
Der Nachweis als ungeschützt bleibender Slim-Floor-Träger ist am wirtschaftlichsten, allenfalls ist eine Zusatzbewehrung über dem Unterflansch nötig. Näherungsweise ist auch ein Nachweis als Kammerbetonträger gemäss Norm SIA 264/1 „Stahl-Beton-Verbundbau – Ergänzende Festlegungen“ möglich. Falls der Unterflansch geschützt wird (Brandschutzbeschichtung oder -bekleidung), erfolgt der Nachweis konventionell, mit dem Profilfaktor entsprechend der tatsächlichen Geometrie. Am einfachsten erfolgt den Nachweis mit Hilfe der SZS-Publikation „Verbundbau Bemessungstafel C1/12“. Details siehe: SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“

Welche Besonderheiten sind beim Brandschutz-Nachweis von Stützen zu beachten?
Im Brandfall können Stützen, je nach konstruktiven Gegebenheiten, in den kalten Bereichen der Nachbargeschosse eingespannt sein (Durchlaufstützen, biegesteif angeschlossene Stahlpilze, bei Endplatten eher fraglich). Durch die kleinere Knicklänge reduziert sich die Ausnutzung im Brandfall.
Vollstahlstützen können je nach Ausnutzung ungeschützt bleiben: für R30 ab ca. RND/VKT 110, für R60 ab ca. RND/VKT 380 – da kann sich auch eine Überdimensionierung lohnen. Stützen im Freien können, nach Absprache mit der Brandschutzbehörde, für geringere Feuerwiderstandsdauer bemessen, durch die Fassade abgeschirmt, gebäudeseitig verkleidet oder mit speziellen Aussenbrandkurven (siehe SZS-Publikation „steeltec 02:2015 Brandschutz im Stahlbau“ S. 34/35) betrachtet werden.

Wo finde ich Software für Brandschutz-Nachweise?

  • siehe CD zur vergriffenen SZS-Publikation „Kursdokumentation Brandschutz im Stahlbau, C10“ (C10.1)
  • Arcelormittal

Die Preisträger:innen

1. Preis
Julia Doris Ursula Hemmerling – „City Station“

ETH Zürich – Prof. Tom Emerson
Masterthesis

Die Masterarbeit „City Station“ setzt sich mit dem Thema eines Carparks am Sihlquai der Stadt Zürich auseinander. Als zentrale Projektidee wird ein grosses Dach über den Platz gespannt. Strukturell wird dieser in zwei Hälften geteilt: die Seite zur Stadt dient den Reisenden, die andere den Bussen. Das Dach dient primär dem Schutz, andernteils aber hält es die grosse Fläche inmitten der Stadt frei und stellt diese den Bewohnern und Reisenden für Aktivitäten ausserhalb des Wartens zur Verfügung.

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2. Preis
Elia Notari – „Nuova passarella ciclo-pedonale alla foce del Vedeggio“

SUPSI Scuola universitaria professionale Svizzera italiana – Prof. Stefano Bernasconi
Bachelorarbeit

Das Projekt „Nuova Passerelle ciclo-pedonale alla foce del Vedeggio“ von Elia Notari, erstellt an der SUPSI, überzeugt die Jury gleich in mehreren Punkten:

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3. Preis
Nicolas Othmar Müller – „Wohnen und Arbeiten über einer Busgarage“

ETH Zürich – Prof. Emanuel Christ / Prof. Christoph Gantenbein
Masterarbeit

Nicolas Othmar Müller schlägt ein grossmassstäbliches städtisches Gebäude mit Mischnutzungen in Stahlskelettbauweise vor. Dies ist in verschiedener Hinsicht lobenswert.

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Anerkennung

Anerkennung
Raphael Sommer – „Ferienhaus in Stahlbau“

Berner Fachhochschule Burgdorf, Abteilung AHB – Prof. Peter Berger
Seminararbeit

Die Arbeit schlägt ein zweigeschossiges Ferienhaus in einem Glas-Stahlbau vor, welches an eine Hangkante zu liegen kommt. Das von einem filigranen Stahlbau getragene, gläserne und vom Terrain leicht abgehobene Gebäudevolumen scheint dabei förmlich zu schweben.

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Jury 2015

Peter Berger

Dipl. Arch. ETH/HTL, BSA, SIA

Jurypräsident

Peter Berger ist Professor für Entwurfstheorie und Bautechnik an der Berner Fachhochschule in Burgdorf. Er ist Teilhaber und Partner des Architektur-büros Theo Hotz AG in Zürich.

Daniel Meyer

Dipl. Ing. ETH/SIA/SWB

Daniel Meyer ist Professor für Stahlbau an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur. Er ist Verwaltungsratpräsident und Geschäfts-leitungsmitglied des Ingenieurbüros Dr. Lüchinger + Meyer AG in Zürich.

Alain Nussbaumer

Prof. Dr. dipl. Ing. EPF/SIA

Alain Nussbaumer ist Direktor des Institutes ICOM der EPFL und Professor für Stahlbau an der ETH Lausanne.

Daniel Holenweg

Dipl. Ing. HTL/SIA

Daniel Holenweg ist Dozent für Stahlbaukonstruktion an der Hochschule für Technik in Rapperswil und Geschäfts-leitungsmitglied der JOSEF MEYER Stahl & Metall AG in Luzern.

Dieter Schwarz

Dipl. Arch. ETH/SIA/SWB

Dieter Schwarz ist Inhaber des Architektur-büros raumlabor.ch in Zürich und Verwaltungsrat der UNAS Technology AG