Ort
Bahnhofplatz Bern
Bauherrschaft
Bauherrengemeinschaft Neuer Bahnhofplatz Bern vetreten durch Stadtbauten Bern
Architektur
marchwell Valentino Marchisella Architekten | Zürich Wellmann Architekten AG | Bern Atelier 5 Architekten und Planer AG, Bern
Tragwerksplanung
Ove Arup Facade Engineering, London (Konzept) | Ernst Basler + Partner AG, Zürich (Vor- u. Bauprojekt, Vordimensionierung) | Walt + Galmarini AG, Zürich (Stahlbau) | Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich (Glas)
Stahl-/ Metallbauunternehmen
Tuchschmid AG, Frauenfeld
Fertigstellung
2008
Eine gläserne Welle überdacht den neuen Bahnhofplatz von Bern. Der rund 85 Meter lange und 40 Meter breite Baldachin überspannt die Haltestellen von Tram und Bus sowie einen grossen Teil des öffentlichen Platzes, der als neues Tor zur Altstadt an städtischer Prägnanz gewonnen hat. Unter der eleganten, leichten und transparenten Grossform, bleibt der Blick auf die historischen Fassaden der Stadt erhalten.
Mit der Platzgestaltung wurde auch der Verkehr neu geregelt, so dass der Bahnhofplatz von einer chaotischen Verkehrskreuzung zu einer grosszügigen Flaniermeile wurde.
Der Baldachin ruht auf einer Tragstruktur aus 6 Kastenträgern auf insgesamt 12 eingespannten Stahlstützen, in Querrichtung dazu verlaufen die zweifach gekrümmten Sekundärträger, welche die Dachform als Welle definieren. Zwischen diesen Sekundärträgern liegen Tertiärträger, an welchen die Punkthalterungen für insgesamt 528 Glasplatten unterschiedlicher Geometrie angebracht sind. Die Gläser werden von oben gehalten und verbinden sich zu einer hauchdünnen, geschlossenen Membran. Die mehrfache Krümmung der Dachfläche stellte hohe Anforderungen an die Präzision der Ausführung während Produktion, Transport und Montage.
Das Bauwerk überzeugt durch seine zurückhaltend elegante Form und die äusserst filigrane und transparente Konstruktion in einem bedeutenden, historischen Kontext der Bundeshauptstadt. Die präzise und auf das Wesentliche reduzierte Detaillierung des Stahlbaus und seine weiche Gesamtform nehmen Bezug auf die Funktion des Platzes als hochfrequentierter, öffentlicher Ort und als einladende Geste für Ankömmlinge und Stadtbürger. Die Jury wählt das Projekt als Preisträger für den Prix Acier 2009.