Hängebrücke bridgingMZAMBA

Ort
Südafrika Eastern Cape
Bauherrschaft
bridgingMZAMBA, Community Steering Committee
Architektur
Fachhochschule Kärnten, Florian Anzenberger, Thomas Harlander
Tragwerksplanung
Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich
Stahl-/ Metallbauunternehmen
OMT, Otmar Machine Tools
Weitere Projektpartner
buildCollective, NPO for Architecture & Development (Projektmanagement)
Fertigstellung
2015

Die Brücke überspannt den Fluss Mzamba und verbindet die beiden Seiten der Schlucht, um der Bevölkerung der ärmeren Seite Zugang zu Infrastrukturen wie Schule oder Krankenstation auf der anderen Flussseite zu ermöglichen. In enger Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinde und Stammesältesten der Region wurden im Vorfeld die Anforderungen definiert und alle notwendigen Voraussetzungen für den Bau geschaffen.

Die Einzelteile wurden in der Werkstatt vorgefertigt und vor Korrosion geschützt, vorgespannte Seile stabilisieren die filigrane Konstruktion. Aus statischer Sicht handelt es sich um ein Seiltragwerk mit zwei Pylonen, die das Bauwerk in drei Felder unterteilen. Von den Tragseilen sind Stahl-Hohlprofile als Bügel abgehängt, auf welchen der Gehweg aufliegt, bestehend aus Stahlprofilen in Brückenlängsrichtung und einem Holzrost. Unterhalb der Gehwegebene befinden sich die Stabilisierungsseile.

Der Standort der Brücke wurde so gewählt, dass die Gründung der Pylone auf und die Verankerung der Spannseile in Felsformationen erfolgen konnten. Somit war auch der einfache und sichere Zugang der Brücke von beiden Uferhängen aus gewährleistet.

Dieses Benefizprojekt wird für die Besonderheit ausgezeichnet, alle Bestandteile auf die schwierige Zugänglichkeit und fehlende Infrastruktur hin zu optimieren. Auf diese Weise konnten die Bauelemente mittels Muskelkraft vor Ort transportiert und von angelernten Kräften zusammengebaut werden. Dass dabei en passant auch diverse statische Probleme gelöst werden konnten, prädestiniert dieses Projekt umso mehr für den Prix Acier.

Die zum Teil sehr schwierigen topgraphischen Randbedingen und die mannigfaltigen Anforderungen wurden bravurös gemeistert. Es entstand eine stringente und den Ort prägende Brücke. Das statische System ist richtig hergeleitet, die Brücke angemessen konstruiert. Auch die Gestaltung der Brücke in ihrer Gesamtheit und in ihren Details ist gelungen. So vermag sowohl die topographische Einbettung als auch die formal einfach gefügte Konstruktion gleichermassen zu überzeugen. Das Material Stahl wurde hier in all seinen Eigenschaften richtig eingesetzt und leistet für das Benefiz-Projekt einen wertvollen Beitrag.