


Nahe der Mündung des Flusses Verzasca in den Lago Maggiore verbindet die Passerelle die beiden Gemeinden Tenero-Contra und Gordola. Sie ist Teil eines Weg- und Brückennetzes zwischen Bellinzona und Locarno und überquert mit 120 Metern eine natürliche Flusslandschaft der Verzasca.
Eine alte Steinbrücke im Verzascatal bot die formale Anlehnung für den Brückenentwurf: In Stahl auf das materielle Minimum reduziert, aber umso kräftiger und eleganter in seiner tragenden Geste.
Eine Doppelwelle zeichnen zwei parallel geführte Rundrohre, die jeweils an den Brückenköpfen zusammenlaufen. Dazwischen gespannt sind sekundäre Rundrohre in K-Form – als Abstandhalter und zur Aussteifung. Die Doppelwelle berührt das Flussbett nur an einer Stelle und lagert dort auf einem Stützpunkt aus Beton auf. Die Fahrbahn aus vorgefertigen Betonelementen liegt auf einem horizontalen Stahlfachwerk auf, welches an Stahlkabeln an den Bogensegmenten aufgehängt ist und gleichzeitig auf den beiden Hauptverstrebungen auflagert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Ausbildung der Brückenköpfe gelegt, welche die Kräfte der Stahlbögen aufnehmen.
Die Balustrade mit integrierter Beleuchtung folgt der Neigung zwischen Fahrbahn und Stahlbögen – die Beleuchtungselemente setzen sich in den angrenzenden Wegen fort, so dass sie mit der Überbrückung des Wassers zu einer Bewegung zusammenlaufen. Mit der Auszeichnung Prix Acier 2009 würdigt die Jury ein interessantes, poetisches und elegantes Brückenbauwerk mit ausgeprägtem, individuellem Charakter.