Sporthalle Esplanade

Anerkennung
Ort
Biel
Bauherrschaft
Stadt Biel, Hochbauamt
Architektur
GXM Architekten, Zürich
Tragwerksplanung
Dr. Deuring + Oeninger AG, Winterthur
Stahl-/ Metallbauunternehmen
Jakem AG, Münchwilen
Fertigstellung
2009

Auf einem denkmalgeschützten Areal mit Werkhofcharakter steht als städtebaulicher Schwerpunkt die Sporthalle „Esplanade“. Eine weitgespannte Stahlkonstruktion überdacht den Hallenraum und bringt viel Licht und Leichtigkeit ins Innere. Das Grossvolumen mit einer Dreifachturnhalle übernimmt in seiner Formen- und Detailsprache Themen der industriell geprägten Umgebung auf und entwickelt diese weiter zu einem eigenständigen Gebäude mit starker Signalwirkung.

Ein einprägsames Dachvolumen aus einer mit Aluminiumblech eingedeckten Sheddachkonstruktion schiebt sich dabei über einen massiven Sockel, überkragt diesen auf der Eingansseite und bildet damit einen grosszügigen überdachten Eingangsbereich mit Kaskadentreppe.

Der schwere Unterbau hebt sich durch ein schmales Fensterband optisch von der Dachhülle ab. Auf diesem Betonsockel ruht die markante Stahlkonstruktion welche als Tageslicht spendende Haube die ganze Gebäudetiefe überspannt. Für eine gleichmässige und blendfreie Belichtung der Sporthalle sorgen insgesamt neun Shed-Fenster-Bänder. Das unverkleidete Stahltragwerk des Sheddaches prägt den Innenraum. Fachwerkträger aus Stahl überspannen die Halle in Querrichtung. Die etwa 35 Meter langen Träger lagern auf einer Seite auf den Fassadenstützen und gegenüber auf den Betonscheiben entlang der Tribünenrückwand auf. Lüftungskanäle und Beleuchtungsbänder wurden dabei sorgfältig in das Tragwerk, respektive in die Trapezbleche integriert. Die Sporthalle erfüllt den Minergie-Standard.

Der Boden des Foyerbereichs im Obergeschoss ist abgehängt und kragt nahezu acht Meter aus. Er besteht aus einer Stahlbetonverbunddecke mit Holoribblech und ermöglicht den stützenfreien Betrieb der darunter liegenden Feuerwehrnutzung.

Das Bauwerk zeichnet sich durch eine klare Formensprache und eine schnörkellose Direktheit im konstruktiven Detail aus. Seine pragmatische städtebauliche Haltung und eine entsprechende formelle Ausprägung werden in Anlehnung an den Industriebau in diesem Kontext verständlich. Das Projekt verdient deshalb eine Anerkennung.