Wie eben erst gelandet, stützt sich das spektakuläre Einfamilienhaus am Steilhang des Genfer Sees ab. Die flugerprobte Bauherrschaft hat ihre Berufspassion auch in ihrem Wohnsitz umgesetzt: wie über eine Gangway steigt man seitlich in diesen schwebenden Wohnkörper aus Stahl und Glas ein und geniesst von hier einen unverbauten Blick aus der Höhe.
Die aufgeständerte Black Box aus Stahl und Glas lässt die Topographie praktisch unberührt und schafft so viel Freiraum für die Nutzung des Geländes als Garten.
Die modulare Stahlstruktur definiert die Raumsequenzen des langgestreckten Baukörpers. Wie eine Brücke ist das Tragwerk in vier Modulen aus Vierendeel-Trägern zusammengesetzt und lagert hangabwärts auf zwei schlanken, schräggestellten Stützen auf. Die horizontale Steifigkeit ist durch eine Blechverbunddecke in der Boden-Ebene und einen Dachverband unter dem Dachblech gewährleistet. Somit bleibt das Innere frei von Stützen oder tragenden Wänden und ermöglicht dadurch die optimale Ausnutzung des Grundrisses.
Der Stahlbau ist formal einprägsam und folgt einem bekannten Grundansatz: ein technisch bewährtes Modul mit möglichst wenigen Eingriffen in die Landschaft. Die Konstruktion weist eine sinnvolle, der Gestaltung angemessene, hochwertige Detaillierung auf. Diese ungewöhnlich reduzierte und gleichzeitig raffinierte und sorgfältig detaillierte Lösung eines Wohnhauses in Brückenform würdigte die Jury des Prix Acier mit einer Anerkennung.