In einem kleinen Waldstück mit Teich mitten in der Stadt Genf steht diese federleichte Voliere, die sich in ihrer Struktur ganz den umstehenden Bäumen angleicht. Die aus Stahlrohr verschweissten Baumstützen folgen nur scheinbar einem natürlichen Wuchs – dahinter steckt ein raffiniertes Modell für die Optimierung des Tragsystems, das sich von Untersuchungen des spanischen Architekten Antonio Gaudì herleitet.
Der leichte, netzumspannte Raum, der mit dem umgebenden Wald zu einer Einheit verschmolzen scheint, definiert sich durch ein Dach in freier Form, welches von 16 baumartigen Stahlstützen getragen wird. Die Kontur des Daches folgt der Begrenzung durch die umstehenden Bäume und formt damit ebenfalls eine Art Baumkrone. Die 9 Meter hohen Baumstützen sind in einem Raumgitter in Form eines stehenden Quaders eingeschrieben, welches die notwendigen Bezugspunkte für die Planung, Herstellung und Montage liefert. Die Baumstützen wurden je nach Kräftefluss mit Rundrohren in verschiedenen Wandstärken ausgeführt und in hellen Grün- und Weisstönen gestrichten. Eine filigranes, fast unsichtbares Netz aus Edelstahl hüllt die Baumstruktur in eine Art Spinnengewebe ein, das wiederum die Einbettung in die Natur thematisiert.
Der Bau ist eine poetische und raffiniert eigenständige Umsetzung der Pavillontypologie. Den behutsamen, fast unsichtbaren Eingriff in die Natur, die Klarheit der Struktur sowie die materialoptimierte konstruktive Umsetzung würdigte die Jury des Prix Acier mit einer Anerkennung.