Projektaufgabe
Diplomarbeit
Ort
Lissabon
Studierende
Stefan Hausherr
Betreuung
Roger Moos, Thomas Keller
Fachhochschule/Uni
ZHAW

Die gewählte Stahlskelettkonstruktion tritt markant, ja sogar spektakulär in Erscheinung. Dies zeigt sich einerseits von aussen an der Formulierung der Auskragung Richtung Praca Duque da Terceira, anderseits im Innenraum an der geschosshohen Trägerschar in der Halle des Restaurants, welche das grosse Bassin tragen. Ebenso überzeugt der pergolaartig überspannte Raum der Bassins mit der Möglichkeit der Beschattung in der Sommerzeit. Die drei gezeigten Bilder illustrieren dies adäquat.
Über das angewandte Projekt in Lissabon hinaus weist die Arbeit mit dem Stahlskelett auf Chancen für andere Bauaufgaben hin. Davon zeugt einerseits die dem Stahlskelettbau innewohnende Qualität der grossen Spannweiten und der damit verbundenen Nutzungsfreiheit, anderseits die Beschäftigung des Projektverfassers mit wärmetechnischen Fragestellungen, welche im entsprechenden Fall zu vertiefen sind. Last but not least zeigt das vorliegende Projekt das architektonische und kulturelle Potenzial des Bauens mit Stahl. Die Jury gratuliert herzlich!

Laudatio: Dieter Schwarz, raumlabor.ch / UNAS Technology SA

Städtebaulich schlägt Stefan Hausherr einen Solitär vor, der sich der Praca Duque da Terceira mit einer markanten Auskragung über dem Erdgeschoss zuwendet und damit den Hauptzugang zum Gebäude akzentuiert. Auf der Gegenseite, in Richtung Tejo, öffnet sich das Obergeschoss mit dem Freibad zum maritimen Raum und zur Atmosphäre. Die so definierten Verklammerungen von Baukörper und Raum bilden die städtebaulichen Hauptbezüge des Gebäudes. Lateral angeordnete Raumschichten decken im Erdgeschoss Bedürfnisse des täglichen städtischen Lebens ab.

Der Projektverfasser schlägt zur Synthese der Nutzungsbereiche eine sich über weite Teile gegenseitig durchdringende sowie schlüssig bedingende Raum- und Tragstruktur vor. Dies wird insbesondere in der Längsschnitt-Perspektive wie auch im Querschnitt manifest:

  • Raumhohe Träger tragen die Bassins im Obergeschoss und bilden gleichzeitig Räume für den Fitnessbereich – fingerartig alternierend mit doppelgeschossigen Raumteilen des Restaurants. Der Betrachter liest diese Verschränkung und erfährt überraschende gegenseitige Sichtbezüge.
  • Die doppelgeschossigen Raumbereiche des Restaurants werden seitlich des grossen Bassins durch Oblichtdecken mit Tageslicht versorgt. Dadurch entsteht ein rhythmisierter atmosphärischer Bezug zwischen Restaurant und Freibad.