Projektaufgabe
Semesterarbeit
Ort
Clara Quartier (Basel)
Studierende
Frau Helfer Ashley | Herr Ernst Linus
Betreuung
Friederike Kluge
Fachhochschule/Uni
FHNW Muttenz
Semester
Frühlingssemester 2023
Fachrichtung
Architektur

Im Zentrum von Basel befindet sich das Clara Quartier. Es ist das kleinste Quartier in Basel und der Wohnort von 4100 Menschen. Es gibt kaum kleine Kinder. 80% der Bewohnenden sind über 30 Jahre alt. Das Quartier ist für die Arbeiterschicht ausgelegt. Am Morgen fahren sie mit dem Fahrrad aus dem Quartier zur Arbeit und abends zurück in die kleinen Wohnungen, denn die Hälfte der Wohnungen sind 1-2 Zimmerwohnungen ohne Garten. Von den dort lebenden Menschen sind knapp 10% Sozialhilfeempfänger*innen. Der Grünflächenanteil ist mit 6% sehr gering. Qualitäten gibt es aber viele. Das Clara Quartier ist zentral gelegen und mit dem öffentlichen Verkehr sehr gut erschlossen. Im Quartier gibt es eine grosse Diversität von Menschen, welche sich auf der Strasse austauschen und miteinander interagieren.

Unser Eingriff für das Aufwerten der Grünfläche im Claraquartier befindet sich in dem Innenhof am Clarahofweg. Der Hof wird neu in drei Bereiche unterteilt: Wasserweg, Hof und Garten. Während der Wasserweg als Ort der Erholung und Ruhe dient, wird der Hof zusätzlich zu der Verbindung von Strasse und der bestehenden Kunstgalerie zu einem Ort der Begegnung, des Verweilens und dient als öffentlicher Treffpunkt. In der Struktur der bestehenden neun Garagen werden eine Quartiersküche, ein Büro, Lagerräume und eine Pilzzucht mit Inkubationsraum und Fruchtungsraum eingebaut. Der Hof und die darin stattfindenden Veranstaltungen profitieren von der durch die verglasten Kipptoren öffenbaren südlichen Fassade.

Über die neun bestehenden Garagen wird neu eine filigrane Stahlkonstruktion darüber gestellt und trägt den neuen Garten. Vertikalen Schrebergärten. Durch Windverbände, geschweisste Verbindungen, Primär- und Sekundär beanspruchte Bauteile und eingespannte Stützen ist die gesamte Konstruktion in sich stabil und erstreckt sich ohne den Bestand zu berühren über die Garagen.

Der Zugang zu den Schrebergärten, erfolgt über eine Treppe, die auf dem viel bespielten Platz aufsetzt. Um den Bezug zu diesem Platz im FlowerTower nicht zu verlieren, richten sich die fünf Geschosse auf den Platz. Nischen, Enfiladen und nur feine Stützen ohne Ausfachungen, als offene Struktur, geben die Möglichkeit sich immer an dem verspielten Platz zu orientieren.

Die Schrebergärten sind öffentlich und werden durch einen Wandelweg erschlossen. Dieser Weg leitet die Besucher*innen einmal durch die gesamte Blumenoase. Der Spaziergang wird nur durch Blumentröge geführt. Die Infrastruktur für die Gartenarbeitenden wird unter der Treppe angeordnet.

Zukunftsfähiges Basel: Der Innenhof funktioniert wie eine kleine Schwammstadt. Da sich der Hof direkt neben der Claraschule befindet, bietet er auch die Möglichkeit den Schüler*innen vor Ort die Bedeutung von Pflanzen und Grünräumen in der Stadt zu vermitteln. Ausserdem können sie in der Quartiersküche verschiedene Workshops erleben, die den Lernenden durch die Praxis und das Lernen vor Ort spannendes über Pflanzen, Ernährung, und Ökologie vermitteln.