


Einerseits stellt die Arbeit – unabhängig vom konkreten Projekt – einen strategischen Ansatz dar, wie in vielfältigen ähnlich gelagerten Fällen – Überbauprojekten über Industrieanlagen, Gleisfeldern oder aber auch generellen Aufstockungsprojekten – eingegriffen werden kann: Ein gebäudehohes Stahlfachwerk mit minimalen Auflagerpunkten ermöglicht als Überbau Verdichtung im urbanen Raum.
Das Projekt zeigt anderseits auf, wie eine weitgehend nutzungsneutrale Struktur mit unterschiedlichsten Nutzungen des städtischen Spektrums bespielt werden kann, mit der inhärenten Qualität der Anpassbarkeit der Nutzungen im Lauf der Zeit. Die Wahl einer Stahlskelettstruktur für die Umsetzung ist dafür folgerichtig und zukunftsweisend. Das stimmungsvolle Bild eines Interieurs illustriert zudem eine akzentuiert konstruktive Ästhetik.
Kritisch hinterfragt hat die Jury das Konzept der beiden Fachwerkträger. Die gebäudehohen Träger ermöglichten noch eine erhebliche Reduktion der Auflagerpunkte. Die gezeigte „grosse Überspannung“ könnte als strukturelles Konzept für das gesamte Gebäude herangezogen werden, unter Formulierung einer homogenen Fachwerkstruktur. Dadurch gewänne das Projekt noch weiter an Stringenz.
Naturgemäss stellen sich auch Fragen bezüglich wärmetechnischer Aspekte sowie einer Konzeption der Medienführung, welche die grossen Freiheitsgrade der Stahlskelettstruktur kongenial ergänzten. Dies wäre in weitergehenden Untersuchungen zu thematisieren.
Laudatio: Daniel Holenweg, dipl. Ing. HTL/SIA
Nicolas Othmar Müller schlägt ein grossmassstäbliches städtisches Gebäude mit Mischnutzungen in Stahlskelettbauweise vor.